Meine musikalische Biografie
Im Folgenden möchte ich Dir einen persönlichen Einblick in mein musikalisches Leben geben.
Bereits als Kind durfte ich viel Freude durch das Singen erfahren. Mein Vater hatte viel mit mir gesungen. Früh waren mir die klassischen Kinder- und Volkslieder vertraut. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wieviel Freude es mir gemacht hat, bestimmte Lieder zu singen und wiederzuerkennen. Da Papa auch ein Orchester dirigierte, war ich öfters im Proberaum dabei, setzte mich irgendwo dazu und war dadurch mittendrin im Klang. Das Erlernen der Blockflöte und der Noten war für mich eine sehr angenehme Pflicht. Eine kurze Zeit machte ich Erfahrungen mit dem Lernen von Klavier und Schlagzeug. Denn meine Eltern unterstützten mich darin, herauszufinden, mit welchem Instrument ich mich gut fühlte. Mit 12 Jahren fing ich schließlich an Trompete zu spielen und wie froh war ich, als ich endlich im großen Orchester mitspielen durfte. Bis heute macht mir das Spielen der Trompete oder dem Flügelhorn viel Freude. Blasinstrumente haben eine starke Beziehung zum Singen, ich glaube, das ist neben dem klaren und warmen Klang der Hauptgrund, weshalb ich vor allem das Flügelhorn so sehr mag.
Das Singen begegnete mir immer wieder: In Gottesdiensten, in der Schule (wir "mussten" damals noch alleine vorsingen), bei den Pfadfindern, bei Feiern und Festen...
Über meine Ausbildung zum Waldorf-Musiklehrer für Unter- und Mittelstufe und im heilpädagogischen Bereich (Akademie für Waldorfpädagogik Mannheim), konnte ich weitere elementare, musikalische Erfahrungen sammeln. Die Begegnung mit der Quintenstimmung, eine noch eher träumerische Verbundenheit die Kinder noch bis zum 8. Lebensjahr in sich tragen und sich musikalisch in der Pentatonik (5Ton-Musik) ausdrücken kann, beeindruckte mich sehr. Ich lernte wie man z.B. mit Kieselsteinen, Hölzern und andern einfachen Materialien für sich, aber gerade auch in der Gruppe improvisierend ins Gespräch kommen kann. Im Umgang mit der Leier, erfuhr ich die beruhigende Wirkung dieser besonderen, zarten Klänge. Auch das sich spielerische Bewegen im Raum zu Musik, war für mich immer wieder ein spannendes Erlebnis.
Während dieser Ausbildung machte ich erste Erfahrungen im Chorsingen, später auch im Dirigieren, Anleiten und Erüben von mehrstimmigen Liedern und dem Kanon. Durch verschiedene Praktika in pädagogischen Einrichtungen durfte ich mein praktisches Erfahrungsfeld erweitern.
Im späteren Berufsalltag war und bin ich immer sehr dankbar um die vielseitigen musikalischen Möglichkeiten, die ich zur Verfügung habe. Es ist so schön, Kinder, Jugendliche und auch erwachsene Menschen über das Medium Musik erreichen zu können und zu erleben, wie mutig sie sind, indem sie sich dadurch selbst zum Ausdruck bringen, sich zeigen und dabei Freude erleben.
Seit 2010 arbeite ich in einer anthrophosophischen Einrichtung im Saarland, die in verschiedenen Arbeitsbereichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterstützend in der Förderung ihrer Entwicklung dient. Hier habe ich wunderbare musikalische Möglichkeiten in Musikgruppen, Festgestaltung, Morgenkreisen u.a. und kann jetzt sagen, dass ich in der Musik und dem Umgang mit Menschen Heimat gefunden habe.
Seit 2014 habe ich mich im musischen Bereich auch instrumental weiterentwickelt. Ich lernte die Arbeit mit Klangschalen kennen und absolvierte eine Ausbildung bei Jörg Fassl in der Pfalz. Zudem erweiterte ich mein Repertoire durch Didgeridoo-Spielen, am Monochord, Gong und Obertongesang. Als ich 2015 einen wunderbaren Klangraum in Blieskastel entdeckte (einklang-bliesgau.de) entstand die Idee, dort Klangabende anzubieten, bei denen ich im öffentlichen Rahmen, die Möglichkeit habe, klang-interessierte Menschen zu erreichen. Die Idee wurde in Form einer seitdem etwa monatlich stattfindenen Klangreise umgesetzt. Inzwischen bildete sich ein Kreis von "Lausch-Begeisterten", die diese Stunde zum Ruhe-Finden, und/oder zur Meditation für sich entdeckt hat. Immer wieder sind auch neue Gäste dabei und jederzeit willkommen.
Gerade in einer Zeit, in der die Welt sich immer schneller zu drehen scheint und wir in allen Lebensbereichen vor großen Herausforderungen stehen, ist es meines Erachtens unerlässlich für Ausgleich zu sorgen, um immer wieder ganz in unsere ganz eigene Kraft zu kommen.
Die Musik bietet eine wunderbare Möglichkeit, den Menschen ganzheitlich zu erreichen. Sie kann uns "erden" uns Sicherheit vermitteln, sie kann öffnen, und den seelischen und geistigen Horizont erweitern. Sie kann zu fest gewordene Strukturen aufbrechen und uns neu beleben. Sie möchte uns letztlich immer wieder zur Mitte und Ganzheit führen.
Ich bin sehr dankbar für alle Menschen, die mich in meinem Leben (musikalisch) unterstützt haben und weiter darin fördern. Meiner Familie, Freunden, Dozenten und Allen die mir durch ihr Interesse an meinem Tun Interesse und Wertschätzung entgegenbringen.
Ein großer Dank geht an alle Menschen mit denen ich beruflich, pädagogisch und therapeutisch arbeiten durfte und darf. Ihre Aufmerksamkeit, sowie ihr Vertrauen in der täglichen Begegnung sind ein großes Geschenk. Sie sind meine größten Lehrmeister. Namasté.
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